Umweltschutz in der Industrie wird angesichts der negativen Folgen des Klimawandels immer wichtiger. Der Artikel verrät, was Nachhaltigkeit in der Produktion bedeutet, wie die Umweltpolitik damit umgeht und mit welchen Maßnahmen Unternehmen Umweltschutz aktiv angehen können.
Unsere heutige Art zu wirtschaften ist äußerst ressourcenintensiv und trägt in vielerlei Hinsicht zur Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen bei. Die prominentesten Beispiele für die schädlichen Folgen des Klimawandels in der Industrie sind die Überfischung der Weltmeere und das großflächige Abholzen der Wälder weltweit. Die Folgen des Klimawandels spiegeln sich zudem immer öfter in extremen Wetterphänomenen und dem Verlust der biologischen Vielfalt wider.
Durch die größer werdende Weltbevölkerung steigt die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen von Jahr zu Jahr. Und tatsächlich ist eine moderne Gesellschaft mit einem Wohlstandsniveau wie dem deutschen ohne den Einsatz natürlicher Ressourcen nicht denkbar. Das Problem: Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas, Erze, Wasser und Boden stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung. Natürliche Ressourcen sind endlich – und auch die Ökosysteme und die Atmosphäre können nicht unbegrenzt Kohlendioxid und die anderen von uns verursachten Schadstoffe aufnehmen.
Der Umgang mit den uns zur Verfügung stehenden knappen Ressourcen stellt eine der zentralen Herausforderungen der modernen Wirtschaft dar. Experten rechnen für das Jahr 2050 mit Folgekosten des Klimawandels von etwa 25 Prozent des weltweiten Bruttosozialprodukts. Allein aus diesem Grund braucht es einen Übergang zur "Green Economy" – also einer Wirtschaftsweise, die Ökonomie und Ökologie miteinander verbindet und zur Erhaltung von Natur und Umwelt beiträgt.
Umweltschutz in der Industrie ist eine neue Leitplanke für die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung. Dabei erfordert die Green Economy die ökologische Transformation der gesamten Wirtschaft. Bei Umweltschutz in der Industrie geht es darum, den Verbrauch der natürlichen Ressourcen zu verringern, Emissionen zu reduzieren und Wertschöpfungsketten umzustellen.
Die Aufgabe, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern, liegt bei den großen Industrieunternehmen sowie bei den kleinen und mittelständischen Betrieben. Angesichts der Tatsache, dass die natürlichen Ressourcen begrenzt sind, aber die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen weltweit steigt, gilt es, das Wirtschaftswachstum und den Verbrauch natürlicher Ressourcen zu entkoppeln.
Das kann langfristig aber nur gelingen, wenn Umweltinnovationen und Effizienztechniken entwickelt und umgesetzt werden. So hat allein der Einsatz von Katalysatoren erheblich zum Umweltschutz in der Industrie beigetragen und – in Verbindung mit höheren Kraftstoffqualitäten und modernen Motoren – den Ausstoß schädlicher Emissionen um mehr als 90 Prozent verringert.
Besonders aussichtsreich sind die Chancen, das Thema Umweltschutz in der Industrie voranzutreiben, im Bereich der sogenannten grünen Zukunftsmärkte.
Dabei handelt es sich um folgende:
Eine nachhaltige Industrie kann nur dann gelingen, wenn sowohl Privatleute als auch die Wirtschaft auf emissionsfreie Mobilität umsteigt. Aufgabe der Fahrzeugindustrie ist es daher, entsprechende Innovationen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen.
Eine wichtige Rolle für den Umstieg auf die Elektromobilität spielt auch die Förderung des Ausbaus der Ladesäuleninfrastruktur. Um die Nachhaltigkeit der E-Autos sicherzustellen, ist es außerdem wichtig, die Herstellung und Entsorgung der Batterien in ökologischer und sozialer Hinsicht zu verbessern.
Parallel dazu sind Unternehmen aufgefordert, sich im Seeverkehr wie auch in der Luftfahrt für die Nutzung klimafreundlicher Kraftstoffe und das Entwickeln klimaneutraler Konzepte für Antriebstechnologien einzusetzen.
Eine Technologie, die eine Schlüsselrolle beim Erreichen der Klima- und Nachhaltigkeitsziele spielt, ist der Leichtbau. So haben moderne Leichtbautechnologien die Minimierung der Transport- und Herstellungskosten und damit Energie- und Ressourceneffizienz zum Ziel.
Zum einen geht es hierbei um die Reduzierung des Gewicht von Fahr- und Flugzeugen, zum anderen darum, die verbrauchten Werkstoffmengen bei der Herstellung von Gütern aller Art zu verringern. Leichtbaukonzepte und -werkstoffe ermöglichen nicht nur eine klimafreundliche Produktion, sondern bieten zudem die Möglichkeit, die Energie für den Fahrzeugbetrieb zu verringern sowie Emissionen und den Ressourcenverbrauch zu senken.
Auch die Automatisierungstechnik kann zum Natur- und Umweltschutz in der Industrie 4.0 beitragen. So leisten Künstliche Intelligenz und Robotik längst einen Beitrag zu den Anfängen einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. So gibt es beispielsweise bereits Roboter, die beim Sortieren von Abfällen eingesetzt werden können und zur Verbesserung der Recyclingquote beitragen. Desweiteren kann die Automatisierung den Naturschutz fördern, indem mittels der Virtuellen Inbetriebnahme neue Maschinen bereits vorab getestet werden können und so – aufgrund der Langlebigkeit – möglichst wenig Industrieersatzteile benötigt werden.
Heutzutage ist das Thema Umweltschutz als wichtige Aufgabe staatlicher Politik in den Verfassungen der meisten Länder verankert. In Deutschland beispielsweise ist im Grundgesetz (Artikel 20a GG) festgeschrieben, dass der Staat auf den Umweltschutz zu achten hat. Hierzulande sind auf politischer Seite daher das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und das Umweltbundesamt für das Thema Umweltschutz in der Industrie zuständig.
Auch die Europäische Union spielt bereits seit einigen Jahren eine wichtige Rolle für die Umweltpolitik Deutschlands. So müssen die Mitgliedstaaten bei der Festlegung von Gemeinschaftspolitiken die Erfordernisse der nachhaltigen Entwicklung berücksichtigen.
Doch nicht nur der Staat, auch die Wirtschaft trägt Verantwortung für eine nachhaltige Entwicklung. Dank der Tatsache, dass das öffentliche Interesse an den Auswirkungen unternehmerischen Handelns auf die Umwelt steigt, nimmt auch das Interesse der Unternehmen zu, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung in diesem Bereich nachzukommen.
Aus diesem Grund ist nachhaltiges Wirtschaften ein regelrechtes Schlagwort geworden und von vielen, insbesondere großen Unternehmen zum strategischen Unternehmensziel erklärt worden. So lassen sich Maßnahmen für den Umweltschutz in der Industrie mit Kostensenkungszielen und Imageverbesserungen verbinden.
Häufig dokumentieren Unternehmen ihr Engagement für den Klima- und Umweltschutz inzwischen öffentlich. So veröffentlichen viele Unternehmen, die sich um Naturschutz bemühen, regelmäßige Nachhaltigkeitsberichte, die der Information ihrer Investoren, Geschäftspartner und der Endkunden dienen. Zusätzlich sind Unternehmen gesetzlich verpflichtet, im Rahmen ihrer finanziellen Berichterstattung über Auswirkungen ihres Handelns auf die Umwelt und die von ihnen ergriffenen Umweltschutz-Maßnahmen zu berichten.
Wirtschaft und Umwelt sind eng miteinander verbunden, weshalb das Thema Umweltschutz in der Industrie umso wichtiger ist. Ohne die natürlichen Ressourcen hätten die westlichen Gesellschaften niemals das Wohlstandsniveau erreichen können, das wir heute genießen. Immer stärker zeigt sich aber, dass unsere jetzige Art des Wirtschaftens den allgemeinen Wohlstand und den der nachfolgenden Generationen untergräbt, weil sie die natürlichen Lebensgrundlagen zerstört. Aus diesem Grund ist die Transformation hin zu einer Green Economy, die Wertschöpfung und Umwelt miteinander in Einklang bringt, unerlässlich.